BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Naturkundliche Herbstwanderung am 8.10.2023

Bei Sonnenschein und leichter Bewölkung trafen sich elf Naturinteressierte wieder mit Werner Goerlich am Parkplatz des Upfinger Skilifts zwischen Gächingen und Sirchingen, der gleichzeitig direkt am Upfinger Ried liegt. Das Ried ist eines der auf der Albhochfläche seltenen Feuchtgebiete. Solche Feuchtgebiete sind meist eine Nachwirkung des „Schwäbischen Vulkans“, bei dem vor 11 bis 15 Millionen Jahren tiefliegende Grundwasserschichten durch aufsteigendes Magma erhitzt wurden. In der Folge kam es zu Dampfexplosionen, die alle darüberliegenden Gesteinsschichten durchschlugen. Die durcheinander gewirbelten Gesteinstrümmer und Basaltbrocken verfestigten sich anschließend zu einer wasserstauenden Schlotbrekzie. Auch einige Dörfer auf der Alb (z. B. Würtingen, Dottingen, Kleinengstingen, Teile von Upfingen) sind auf solchen Schloten angelegt worden, weil man dort Brunnen und Hülen anlegen konnte, was ansonsten im Karstgestein des Oberen Jura schwierig ist. Früher wurde das Ried bewirtschaftet, das Mähgut als Stalleinstreu genutzt. Heute ist es wegen der hier vorkommenden seltenen Pflanzen- und Tierarten ein Naturschutzgebiet, das aber weiterhin regelmäßig gemäht werden muss.

Unser Weg führte durch die Wiesen des Auentals hinauf, wo es im Talgrund weitere kleine Feuchtgebiete gibt, die jedoch weitgehend trocken lagen. Eines davon, eine Doline, wurde zum Naturdenkmal erklärt, an ihrem Rand leuchteten die purpurrot- bis pinkfarbenen Kapselfrüchte des Pfaffenhütchens (Euonymus europaeus), deren Form an die früher übliche Kopfbedeckung v. a. katholischer Geistlicher erinnert. Wenn sich die Fruchtklappen öffnen, wird zusätzlich der orange-farbene Samenmantel sichtbar. In manchen Jahren wird das Pfaffenhütchen stark von der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte (Yponomeuta capnagella) befallen. Die Sträucher können dann bereits im Juni oder Juli völlig kahlgefressen und von den Gespinsten der Mottenlarven eingehüllt sein. Sie tragen dann keine Früchte. Viele Mottenlarven bieten wiederum bestimmten Parasiten wie einigen Arten der Raupenfliegen (Familie Tachinidae) gute Vermehrungsmöglichkeiten. So können die Parasiten dazu beitragen, dass man in anderen Jahren keine oder nur wenige Gespinstmotten an den Pfaffenhütchen findet. Mitten in der Wiese fiel uns an hohen, vertrockneten Pflanzenstengeln ein kugeliges Gespinst auf. Bei näherem Hinsehen entdeckten wir daran eine Wespen- oder Zebraspinne (Argiope bruennichi, Familie Echte Radnetzspinnen), eine der größten bei uns lebenden Spinnenarten. Das Weibchen bewachte vermutlich seinen Eikokon, in dem die jungen Spinnen auch überwintern. Die auffällige quergestreifte Zeichung des Hinterleibs der Weibchen führte zu dem deutschen Namen der Art. Die Männchen sind wie bei den meisten Spinnenarten viel kleiner und unscheinbar. Die Weibchen bauen große Radnetze zwischen hohen Pflanzen, die durch einen charakteristischen weißlichen Zickzackstreifen im Zentrum gekennzeichnet sind.

Am Weg sahen wir Polter mit frisch geschlagenen Fichtenstämmen (Picea abies). Dabei handelt es sich um das Holz von Bäumen, die ein schwerer Sturm vor einigen Wochen umgeknickt hatte. Früher als Wiesen bewirtschaftete Flächen wurden in den letzten Jahrzehnten oft mit Fichtenreinbeständen aufgeforstet. Diese sind für Sturmschäden besonders anfällig. Eine blaugraue Verfärbung im Holz der Fichten zeigt einen Befall durch Bläue-Pilze an (verschiedene Ascomyceten oder Schlauchpilze). Diese Pilze greifen die eigentliche Holzsubstanz nicht an, so dass das Holz stabil bleibt, aber optisch beeinträchtigt ist. Der Befall mit Bläue-Pilzen verhindert die Infektion des Holzes durch andere Pilze.

Am Hang des Guckenbergs entlang gingen wir durch den Wald bis zum Grillplatz an der „Stirne“, wo wir uns eine Pause und das Vesper gönnten. Unterwegs fanden wir blühende Exemplare des Fuchs-Greiskrauts (Senecio ovatus), eine der spät blühenden Korbblütler-Arten. Sie bevorzugt Rohhumusböden, also nährstoffarme, oft saure Böden, in denen die organische Substanz wie Laub- oder Nadelstreu, nur wenig abgebaut ist. Eine Gruppe von älteren Douglasien (Pseudotsuga menziesii) fiel durch ihre grobrissige Borke auf. Die Bäume wurden von unten entastet, dadurch hat das danach wachsende Holz eine höhere Qualität, weil es weniger Astlöcher enthält. Douglasienholz ist relativ witterungsbeständig und dadurch für Holzprodukte im Außenbereich geeignet. An einigen gefällten, am Wegrand liegenden Nadelholzstämmen konnten wir interessante Beobachtungen zur tierischen Besiedlung des Holzes und der Rinde machen: neben verschiedenen Nacktschneckenarten fanden sich Doppelfüßer (Diplopoda), im Volksmund Tausenfüß(l)er genannt, aus der Ordnung der Schnurfüßer (Julida). Sie heißen Doppelfüßer, weil sie an jedem der zahlreichen Körpersegmente zwei Laufbeinpaare besitzen. Damit sich die Tiere koordiniert fortbewegen können, müssen die vielen Beine sehr genau gesteuert werden, was die Nervenzellen in den kleinen „Gehirnen“ in jedem Körpersegment, den Bauchganglien, übernehmen. Man kann diese Steuerung an den Bewegungen der Beine erkennen, die wie kleine Wellen am Körper des Tiers entlanglaufen. Bei Störung rollen sich die Tiere meist aber zu einer Spirale zusammen und verharren zunächst regungslos. Unter der Rinde zeigten sich auch kleine ovale, aus Holzspänen oder anderem Pflanzenmaterial gebildete „Kammern“ (s. Bild). Dabei handelt es sich um die Puppenwiegen von Bockkäferarten (Familie Cerambycidae, z. B. Schrot-Zangenbock Rhagium mordax oder Kiefer-Zangenbock, Rhagium inquisitor), deren Larven im Holz und der Rinde leben und fressen. Das letzte Larvenstadium legt sich dann die Kammer an und verpuppt sich darin, bevor im Herbst der erwachsene Käfer ausschlüpft. Er nutzt die Kammer noch zur Überwinterung. Kreisrunde Löcher im Holz deuten auf die Larven von Holzwespen (Familie Sircidae) hin, während die Bockkäfer in der Regel ovale Bohrlöcher hinterlassen, weil sie meist einen besonders breiten Kopf mit ovalem Querschnitt haben. Auch viele Asseln, die einzige Gruppe von landlebenden Krebstieren (Crustaceae), beteiligen sich zwischen Holz und Borke an der Grobzerkleinerung des abgestorbenen Pflanzenmaterials. Dadurch sind sie auch im Gartenkompost sehr nützlich. Ihre Ausscheidungen werden von anderen Organismen wie Bakterien, Pilzen oder verschiedenen kleinen Tieren als Nahrung weitergenutzt. Einige Spinnen mit kleinen Netzen und Wohngespinsten ernähren sich von den anderen Tieren in diesem besonderen Biotop.

Nach der Mittagspause wanderten wir oberhalb des Birkenhofs am sonnigen Waldrand nach Osten. Von diesem Weg auf etwa 850 m ü NN hat man einen weiten Blick nach Süden über die Hochfläche der mittleren Alb. Weiter Richtung NO gelangten wir zum Naturschutzgebiet beim Eisenrüttel (NSG „Höhnriß-Neuben“). Teile davon liegen ebenfalls auf einem Vulkanschlot. Dort, wo man zwischen 1880 und 1900 den harten Basalt abgebaut hat, hatte sich ein Tümpel gebildet, der aber durch die Trockenheit nur noch wenig Wasser enthielt.

Unser nächstes Ziel war der Aussichtspunkt „Schwende“, von wo aus man einen großartigen Blick nach Osten über Rietheim hat. Wärend der kurzen Rast auf ca. 810 m ü NN hüpfte uns ein Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima, Familie Laubheuschrecken) über den Weg. Es ist eine der größten einheimischen Heuschreckenarten, die neben ihrer Größe und relativ einheitlichen Färbung durch ihre langen, dünnen Fühler auffällt. Im Gegensatz zu den meisten Heuschreckenarten ernährt sich das Grüne Heupferd überwiegend von Insekten statt von Pflanzen. Wenn man sie in die Hand nimmt, wehren sich die Tiere durch ein deutlich spürbares Zwicken in die Haut, das sie mit ihren kräftigen, ganz vorne am Kopf sitzenden Mandibeln (paarige Mundwerkzeuge, „Oberkiefer“) ausführen.

Auf dem Rückweg zum Upfinger Ried kamen wir an der ehemaligen Jagdhütte des Unternehmers Robert Bosch vorbei. Streckenweise gingen wir durch ältere reine Fichtenbestände, die so dicht sind, dass es praktisch keinen Unterwuchs gibt.

Nach ca. 6 Std. und einer Wanderstrecke von 11,2 km mit ca. 210 Höhenmetern (Anstieg) kehrten wir zum Parkplatz zurück.

Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) mit Früchten
Eikokon der Wespenspinne (Argiope bruennichi)
Aufgearbeitetes Sturmholz
Vom Sturm umgknickter Laubbaum
Puppenwiege eines Bockkäfers (Schrotbock Rhagium sp.), jetzt von einer kleinen Spinne bewohnt
Blick vom Aussichtspunkt Schwende über Rietheim und Münsingen (Hg)

 

Naturkundliche Frühjahrswanderung am 23.4.2023


Aktuelle Veränderungen in den Wäldern über Honau prägten diese Wanderung, zu der sich 31 Teilnehmer mit unserem langjährigen Wanderführer Werner Goerlich am Greuthau-Parkplatz trafen. Schon auf der Herfahrt und am Parkplatz fiel auf, dass in den umliegenden, noch winterkahlen Hangwäldern einzelne hellgelbe „Flecken“ zu sehen sind. Es sind die Spitzahornbäume (Acer platanoides), die als erste noch vor dem Laubaustrieb blühen. Auch direkt am Parkplatz steht ein stattliches Exemplar dieser Art. Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) hat sehr ähnliche, gelbe Blüten, blüht aber etwas später und treibt gleichzeitig sein Laub aus. Am Parkplatz liegen dicke, alte Buchenstämme (Fagus sylvatica). Ihr Holz ist im Kernbereich rötlich-dunkel verfärbt. Die Ursache dieser Verfärbung ist nicht genau bekannt, sie beeinträchtigt aber die Eigenschaften des Holzes nicht, so dass es für den Möbelbau verwendet werden kann. Die entstehende unregelmäßige und kräftige Maserung ist jedoch nicht bei allen Kunden beliebt, so dass dieses Holz als weniger wertvoll gilt.

Bei durchwachsenem Wetter wanderten wir nach Süden durch das Naturschutzgebiet Greuthau, dessen Besonderheiten schon in den Berichten vom 26.7.2021 und 16.2.2020 beschrieben wurden.

Von der Hüle, die früher als Viehtränke diente, heute aber fast trocken liegt, gehen wir durch den Wald zur „Seitzhütte“. Diese 1901 erbaute Hütte wurde nach dem ehemaligen Oberförster Seitz benannt. Hier laufen mehrere große Waldwege zusammen. Sie wurden mit gleichmäßigem Gefälle angelegt, um den Zugtieren auf den Holzabfuhrwegen die Arbeit zu erleichtern. Die daneben liegende neue, größere Hütte von 1966 ist als Ausflugsziel, auch bei Schulklassen, sehr beliebt.


In der jetzt noch mit viel Licht versorgten Krautschicht des Waldes blühen zahlreiche Arten:


Buschwindröschen (Anemone nemorosa)

Gelbes Windröschen (Anemone rapunculoides)

Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), junge Blätter sehr reich an Vitamin C, essbar

Zwiebeltragende Zahnwurz (Cardamine bulbifera), trägt in den Blattachseln essbare, nach Zwiebel

                     schmeckende Brutknöllchen

Hohe oder Wald-Schlüsselblume (Primula elatior), traditionelle Heilpflanze

Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), ähnelt auf den ersten Blick manchen

                    Wolfsmilch-Arten (Gattung Euphorbia, Wolfsmilchgewächse), denn es hat keine Blüten-

                    kronblätter, sondern nur gelbliche Kelchblätter; es gehört aber zu den Saxifragaceae

                    (Steinbrechgewächse) und steht nur an ziemlich feuchten, schattigen Standorten

Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)

Sauerklee (Oxalis acetosella), blüht reichlich an vielen Stellen

Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis), gehört heute wie der Sauerklee zu den Oxalidaceae

                   (früher Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächse), obwohl sich die beiden Arten kaum ähneln

Gundermann (Glechoma hederacea), Blätter essbar

Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obsura), Blüten wechseln ihre Farbe von rosa nach blau

Moschuskraut (Adoxa moschatellina), kleine, sehr unscheinbare Pflanze, die zwischen den

                  Windröschen oder dem Bärlauch schwer zu entdecken ist; als Besonderheit haben die  

                  oberen Blüten des kleinen Köpfchens vier, die seitlichen Blüten jedoch fünf Blütenblätter


Der Huflattich (Tussilago farfara) ist schon verblüht und zeigt seine Fruchtstände mit den Flugsamen, die an die Fruchtstände des Löwenzahns erinnern, aber kleiner sind. Ebenfalls verblüht ist der Seidelbast (Daphne mezereum), einer der frühesten Blüher im Wald, der manchmal schon Ende Februar blüht. Seine Früchte und die Rinde sind sehr giftig. Nach Berührungen kann es zu starken Hautreizungen und Wundheilungsstörungen kommen. Bettler nutzten früher diese Wirkung, um Mitleid zu erregen. Alle diese Pflanzen blühen früh im Jahr, damit sie ihre Fortpflanzung abschließen können, wenn sich das Blätterdach des Waldes schließt und der Waldboden stark beschattet ist.

Von der Wegmannshütte gehen wir wieder nordwärts in Richtung auf den Hohfleck. Dort sind links und rechts der Wege breite Streifen komplett abgeholzt, was für den Transport der Teile der hier geplanten fünf Windräder notwendig ist. Wir steigen auf eine der Anhöhen, wo der Wald für den Bau der Windräder bereits großflächig gerodet ist (s. Bild). Weiter nördlich erreichen wir den Gipfel des Hohfleck, der mit einer Höhe von 872 m ü. NN die höchste Erhebung der Umgebung ist und auf dem ebenfalls eine Windkraftanlage (WKA) geplant ist. Nach Angaben der Betreiberfirma Sowitec werden die WKA eine Nabenhöhe von 137 m und eine Gesamthöhe von ca. 200 m haben. Zum Vergleich: Die Bäume des hier stehenden alten Waldes sind ca. 30 m hoch.

Teile des relativ ebenen Geländes wurden früher als Ackerflächen für Lein/Flachs, Hanf und Linsen genutzt. In der Nähe finden sich auch Hügelgräber, Dolinen und Sandgruben.

Über die Seitzhütte und den Greuthau kehrten wir nach ca. 5,5 Std. und einer Wanderstrecke von 9,6 km mit ca. 240 Höhenmetern (Anstieg) zum Parkplatz zurück.

Wechselblättriges Milzkraut, Chrysosplenium alternifolium
Rodungen für Windkraftanlagen in der Nähe des Hohfleck

 

Naturkundliche Herbstwanderung am 16. 10. 2022

Leuchtend bunt zeigten sich die Wälder am Albtrauf und auf der Hochfläche. Beste Voraussetzungen für die kleine Gruppe, die am späten Sonntagvormittag mit Werner Goerlich, unserem Forstexperten, vom Friedhof in Ohnastetten zum Wandern über die Ruine Stahleck und den Brudersteig aufbrach.

Gleich am Anfang der Strecke machte uns Werner Goerlich auf eine etwa 70-jährige Ulme (Ulmus sp.) aufmerksam – eine Besonderheit, denn Ulmen in diesem Alter sind inzwischen selten, die meisten sterben lange bevor sie ein solches Alter erreichen durch das Ulmensterben (siehe auch Bericht vom 26.7.2021) Letzteres wird durch den Schlauchpilz Ophiostoma novo-ulmi verursacht und von mehreren Ulmensplintkäfer-Arten, v.a. dem Großen Ulmensplintkäfer (Scolytus scolytus), von Baum zu Baum übertragen. Die gelben Blätter dieser Ulme lagen zum großen Teil bereits am Boden, so waren die typische asymmetrische Blattbasis und an den meisten Blättern auch die drei „Öhrchen“ an der Blattspitze gut erkennbar. In Mitteleuropa sind drei Ulmenarten heimisch: die Bergulme (U. glabra), die Feldulme (U. minor) und die Flatterulme (U. laevis). Sicher unterscheiden kann man sie nur an ihren Früchten. Doch dies blieb uns verwehrt, denn alle drei Arten blühen im Frühjahr vor dem Laubaustrieb und die reifen Früchte fallen bereits im Sommer ab. Aufgrund des hohen Alters der besichtigten Ulme dürfte es sich um eine Flatterulme handeln, denn diese Art ist vom Ulmensterben weniger stark betroffen. Wegen ihres schwer zu bearbeitenden Holzes ist sie aber für die Holz- und Forstwirtschaft nicht sehr interessant. Und wir erfuhren, dass das Holz der Ulmen, sobald es im Sägewerk bearbeitet wird, als „Rüster“ bezeichnet wird.

Einige Meter weiter standen Fichten auf einer ehemaligen Wiese, die nicht mehr bearbeitet werden konnte und daher aufgeforstet wurde. Leider waren einige Fichten schon abgestorben. Ursache dafür kann die Trockenheit sein, aber auch Borkenkäfer wie der „Kupferstecher“ (Pityogenes chalcographus, Familie Rüsselkäfer). Wenn der Kupferstecher einen Baum befällt, sterben die Fichten von der Spitze her ab – und bis das auffällt, ist der Kupferstecher meist schon weitergezogen. Deshalb müssen auch die umgebenden Bäume gefällt werden.

Der Weg zur Ruine Stahleck (s. a. Bericht vom 3.10.2021) führte uns durch Buchenwald. Einzelne abgestorbene Stämme durften hier stehen bleiben und dienen nun Baumpilzen als Nahrungsgrundlage, was an den großen Pilz-Fruchtkörpern am Stamm zu erkennen war. Bei manchen Pilzarten entwickeln sich die korkartig harten Fruchtkörper über viele Jahre weiter. Die häufig sichtbaren Jahrring-ähnlichen Farbveränderungen entstehen durch Perioden starken Wachstums, die aber mehrfach im Jahr auftreten können.

Überhaupt die Pilze – sie haben vom Regen der letzten Wochen profitiert. Und so staunten wir an vielen Stellen über große Ansammlungen von verschiedenen Arten der Ständer-Pilze (Basidiomycota) auf dem Boden in unterschiedlichen Farbnuancen von weiß und cremefarben, von gelb über ocker zu braun, ja auch in Grau-Tönen.

Im kräftigen Pink leuchteten die Früchte der Pfaffenhütchen (Evonymus europaea). Wenn sie aufplatzen, erinnern sie an die alte Kopfbedeckung der Pfarrer. Das Holz ist sehr hart und glatt, dickere Zweige sind deshalb gut geeignet, um daraus Spindeln zum Spinnen von Wolle herzustellen. Das hat dem Pfaffenhütchen auch die Bezeichnung „Spindelstrauch“ eingebracht.

Zur Mittagspause kam die Sonne endgültig hinter den Wolken hervor und wir genossen unser Vesper am Grillplatz auf dicken gefällten Eschenstämmen (Fraxinus excelsior). Die graue Stammoberfläche wirkte fein graviert – und diese „Gravuren“ sind Gänge, die die Larven des Bunten Eschenbastkäfers (Hylesinus fraxini) in den Bast gefressen hatten, erklärte uns Werner Goerlich.

Die Sonne hatte einige Exemplare des Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis) hervorgelockt, die dann auf unseren Jacken und Hosen landeten. Die Art ist in ihrem Aussehen sehr variabel, manche haben schwarze Flügeldecken mit wenigen roten oder gelben Punkten, andere rote Flügeldecken mit wenigen oder auch mit vielen schwarzen Punkten. Ockergelbe Exemplare gibt es ebenfalls. Einst wurden sie zur Bekämpfung von Blattläusen in Gewächshäusern eingeführt, doch längst sind sie auch in der freien Natur fast überall zu finden, meist viel häufiger als unsere einheimischen Marienkäferarten, die immer seltener werden.

Süß- und Sauergräser, an besonders feuchten Stellen aber auch Binsen (Juncus sp.) standen rechts und links unserer Wege. So zum Beispiel die Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa), deren Blätter durchscheinende „Längsstreifen“ aufweisen, wenn man sie gegen das Licht hält (s. a. Bericht vom 26.7.2021) oder Zwenken (Brachypodium sp.). Manche Arten wie das Welsche Weidelgras (auch Italienisches Raygras, Lolium multiflorum) blühten noch. Häufig war die Blaugrüne Segge (Carex flacca = C. glauca) mit ihren schmalen Blättern zu sehen, sowie die Waldsegge (Carex sylvatica). Wenn man ihre Blätter quer zerschneidet, sieht die Schnittkante aus wie ein M oder ein W.

Auch auf Giftpflanzen trafen wir, wie schwarz glänzende Tollkirschenfrüchte (Atropa belladonna) und sogar Früchte eines gelbblühenden Fingerhuts (Digitalis lutea oder D. grandiflora). Und immer wieder leuchteten uns die roten Lampions der Lampionpflanze (Physalis alkekengi) entgegen. Wie die Tollkirsche gehört sie zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae), ist also mit Kartoffeln, Tomaten und Auberginen verwandt. Alle Teile der Pflanzen sind giftig, außer den reifen Beeren, die angenehm säuerlich-fruchtig schmecken. Sie ist bei uns nicht heimisch, sondern eine alte Kultur- bzw. Zierpflanze aus Südeuropa. Heute dient sie vor allem als Dekoration. Andere Pflanzenarten waren schon ganz braun und fast blattlos, aber die Stängel standen noch in voller Größe und trugen Früchte, so z. B. die Engelwurz (Angelica sylvestris), Hundspetersilie (Aethusa cynapium), Behaarte Karde (Dipsacus pilosus) oder der Wasserdost (Eupatorium cannabinum). Die Sandkresse (Cardaminopsis arenosa) und häufiger auch die Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) erfreuten uns noch mit ihren Blüten.

Zur Kaffeezeit füllten wir unsere Trinkflaschen an der Bruderquelle. Hier sprudelt das klare Quellwasser aus Felsspalten, was Menschen auch früher schon zu schätzen und zu nutzen wussten. Arächologische Ausgrabungen der letzten Jahre hatten gezeigt, dass hier, ähnlich wie an den Gütersteiner Wasserfällen, eine Klosteranlage mit mehreren Gebäuden und dicker Umfassungsmauer bestand. Vorläufigen Erkenn-tnissen zufolge könnte die Anlage aus dem 14. Jahrhundert stammen und den Herren von Greifenstein, die auch die umliegenden Burgen erbauten, zuzuordnen sein. Nachdem wir die besondere Stimmung des Ortes genossen hatten, machten wir uns auf den Rückweg (siehe Karte). Felsen in unterschiedlichen Farben und Strukturen säumten den Weg. Werner Goerlich berichtete uns, dass einst Studenten im Arbeitsdienst des Dritten Reiches diesen Fahrweg in mühevoller Handarbeit hergestellt hatten.

Nach 9,7 km Wegstrecke und ca. 250 Höhenmetern erreichten wir gegen 16 Uhr 30 wieder den Ohnastetter Friedhof.

 

Naturkundliche Herbstexkursion am 3. 10. 2021


Auf verschlungenen Pfaden leitete Werner Goerlich die Teilnehmer der BUND-Herbstexkursion am Sonntag, den 3. Oktober 2021 über die Albhochfläche westlich von Ohnastetten. Der dunkle Wolkenhimmel verriet am Anfang nicht, ob es trocken bleiben würde, der oft böige Wind blies uns kalt ins Gesicht. Neun unerschrockene Wandergäste machten sich trotzdem mit auf den Weg durch das Naturschutzgebiet Ohnastetter Bühl. Gleich zu Anfang überraschten uns die vielen „Dolomitsandgruben“. Aus diesen haben die Ohnastetter in früheren Jahrhunderten mühsam Steine heraus geklopft, die sie zu weißem Sand vermahlten. Der Sand wurde in die gute Stube gestreut und am Samstag hinausgefegt, so dass die Dielen am Sonntag hell und sauber aussahen. Als Hilfsmittel für Mauerwerk wurde der Sand ebenfalls benutzt.

Auch die Pflanzenwelt hat noch einiges zu bieten: An einzelnen Stellen standen die verblühten Reste und Fruchtstände von Ständelwurz (Epipactis sp.), spät blühenden Orchideen. Hie und da leuchteten rote Kartäusernelken (Dianthus carthusianorum), blauer Fransenenzian (Gentianopsis ciliata) oder gelbe Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) durch das vertrocknende Gras. Auch Silberdisteln (Carlina acaulis), Taubenskabiose (Scabiosa columbaria), Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia), Wiesenflockenblume (Centaurea jacea) und Große Braunelle (Prunella grandiflora) konnten wir entdecken. Die rosa-roten Früchte von Pfaffenhütchen (Evonymus europaea) und orangerote Hagebutten (Rosa sp.) buhlten direkt nebeneinander um Aufmerksamkeit.

Im Wald nördlich des NSG entdeckten wir unterschiedliche Farbmarkierungen an den Bäumen – eine Art „Geheimsprache“ der Förster, die Werner Goerlich uns erklärte: Rote Punkte kennzeichnen z. B. wertvolle Bäume, die auf jeden Fall zu erhalten und bei Fällungen anderer Bäume in der Umgebung zu schützen sind. Schräge rote Striche bedeuten, dass ein Baum gefällt werden soll. Auch im Wald sind Geländestufen zu erkennen, die wir als Ackerrandstufen bei unserer letzten Exkursion ins Gereuthau bereits gesehen hatten. Im Wald zeigen sie, dass die Fläche früher ganz anders, nämlich als Acker, bewirtschaftet wurde.

Unterwegs trafen wir auch auf Spuren verschiedener Wildtiere. Auf Rehe verwiesen die etwa in Kniehöhe abgefressenen kleinen Bäumchen, Trittsiegel und Ruheplätze, die man als flache Mulden mit weg gescharrtem Falllaub erkennt. Wildschweine hatten am Wegrand nach Futter gesucht und dabei die Erde aufgerissen und umgegraben. Stellenweise wuchsen Lärchen (Larix decidua) – die Förster pflanzten sie vor allem, wenn andere Baumarten wie Buchen nicht anwachsen wollten.

An der Ruine Stahleck besichtigten wir die Reste der erst kürzlich durchgeführten archäologischen Grabungen. Werner Goerlich erzählte uns von den Stahlecker und Greifensteiner Herren, die alle paar Kilometer Beobachtungsstellen über dem Echaztal eingerichtet hatten, um „Maut“ von Durchreisenden zu kassieren oder gar zu erpressen. Sie waren bei weitem nicht die einzigen „Wegelagerer“ im Ländle. Die Württemberger fanden dies gar nicht toll und ließen die Reichsstädte, in diesem Fall Reutlingen, die Herrschaftssitze angreifen und zerstören.

Leider trafen wir immer wieder auf Eschen, die vom Eschentriebsterben befallen sind, eine Krankheit, die durch einen Pilz verursacht wird (siehe dazu auch Sommerexkursion 2021 zum Gereuthau). An umgefallenen Stämmen war zu erkennen, dass selbst die Wurzeln durch den Pilzbefall absterben und dann den Baumstamm nicht mehr festhalten können. Pilze verursachen auch die Weißfleckenkrankheit (Cristulariella depraedans, v.a. in niederschlagsreichen Jahren) und die Schwarzfleckenkrankheit (Rhytisma spec., Ascomyceta) von Ahornbäumen, allerdings schädigen sie die Bäume nur in weit geringerem Umfang als der Pilz, der die Eschen befällt.

Eine lichthungrige Eiche inmitten von Buchen treibt zahlreiche Wassertriebe aus dem Stamm, deren Ansatzstellen im Schnittholz als „Katzendapper“ sichtbar werden – das führt dazu, dass ihr Holz nur für Industrieparkett taugt. Früher wuchsen viele Eichen auf der Alb. Doch ihr Holz war begehrt für den Bau von Fachwerkhäusern. So blieben nur die krumm gewachsenen Eichen übrig und andere Baumarten wurden häufiger.

Auch wenn es ziemlich stark bewölkt blieb, hatten wir vom Eckfelsen aus phantastische Ausblicke über das Echaztal, den Albtrauf, das Albvorland bis hin zu den Schwarzwaldhöhen am Horizont. Nördlich von uns, auf der anderen Seite des Zellertals, liegt der Imenberg mit verschiedenen Hangzonen, die den Schichten des Weißen Jura entsprechen, und der Urselhochberg mit Douglasien, die vor rund 50 Jahren als Ersatz für abgestorbene Buchen gepflanzt wurden. Südwestlich von uns sehen wir den Gießstein mit seinen imposanten Felsen und das Schloss Lichtenstein. Werner Goerlich erläuterte uns, wo die Mergel liegen, wo der Weiße in den Braunen Jura übergeht und wo die Blaukalke für die Reutlinger Stadtmauer und die Stadtmauerhäuser herkamen. Über die Ruine Greifenstein mit ihrer Mauer- und Felsflora wie z. B. der Mauerraute (Asplenium ruta-muraria), wanderten wir zum Jochimer Häule und dann nach Nordosten Richtung Ohnastetten.

In der Nähe eines Hochsitzes staunten wir über „Malbäume“ und einen Salzstein. Die Malbäume werden mit Buchenholzteer eingestrichen. Wildschweine lieben diesen Geruch und reiben sich genüsslich an diesem Stamm. Der Salzstein war an einem abgesägten Baumstamm befestigt. Wenn es regnet, wäscht der Regen das Salz nach und nach aus. Das salzige Regenwasser läuft am Stamm hinunter, so dass die Wildschweine und anderes Wild am salzigen Stamm lecken können. Zum Schluss lief uns noch ein großer Rüsselkäfer über den Weg, wahrscheinlich ein Fichtenrüsselkäfer (Hylobius abietis). Diese Art hat früher große Schäden an frisch gepflanzten Fichten verursacht, da die Käfer die Rinde abfraßen und viele Bäumchen starben.

Über den Jubiläumsweg des Holzelfinger Albvereins erreichten wir nach rund 8 km und je ca. 160 Höhenmetern um einiges Wissen reicher wieder unseren Ausgangspunkt am Ohnastetter Friedhof. Wir verabschiedeten uns mit einem herzlichen Dankeschön von unserem Exkursionsleiter Werner Goerlich, der für uns hoffentlich auch im nächsten Jahr (voraussichtlich im April) wieder eine spannende Tour vorbereiten wird.

Malbaum mit Birkenteeranstrich
Grenzstein aus Stubensandstein an der Ruine Stahleck zeigt einen Bischofsstab

Naturkundliche Sommerexkursion am 26. Juli 2021


Die Reutlinger BUND-Exkursionen zeichnen sich dadurch aus, dass entlang von Wegen durch eine herrliche Landschaft allerlei Spannendes über Natur und Landschaft, Kultur und Geschichte zu erfahren und zu entdecken ist. Bereits am diesjährigen Treffpunkt am Parkplatz beim Traifelberg wies unser bewährter Exkursionsleiter Werner Goerlich auf die von hier aus sichtbaren bewaldeten Kuppen und ihre Geschichte hin, die stellvertretend für viele andere bewaldete Erhebungen auf der Albhochfläche („Kuppen-Alb“) stehen.

Denn der Wald auf solchen Hügeln stammt aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648), der auch auf der Alb noch heute sichtbare Spuren hinterlassen hat. Kämpfe, Plünderungen, Krankheiten und Hungersnöte ließen die Bevölkerung drastisch schrumpfen. Weniger Personen im Dorf bedeuteten weniger Arbeitshände und zugleich weniger hungrige Mäuler. Deshalb blieben vor allem die ertragsärmeren, mühsamer zu bearbeitenden oder weiter entfernten Äcker unbewirtschaf­tet. Von brachliegenden Hangflächen an den Kuppen nahmen Wind und Wasser die Oberboden­krume mit und schließlich verbuschten die Flächen, Bäume keimten und Wälder entstanden. Damals diente das Laub aus dem Wald zudem als Streu für das Vieh im Stall, und mit dem Laub verschwanden weitere Nährstoffe aus dem Wald.

Unser Exkursionsgebiet war das Naturschutzgebiet Gereuthau. Teile davon hatten wir schon auf unserer letzten Winterwanderung im Februar 2020 besucht (vgl. den weiter unten stehenden Bericht). Das Gebiet wurde in den 1930er Jahren unter Schutz gestellt, als deutschlandweit Flächen für den Naturschutz gesucht wurden. Da viele Teile des Gebiets als Äcker und Wiesen genutzt wurden, hielt die Schutzgebiets-Verordnung fest, dass ihre traditionelle Bewirtschaftung weiter möglich sein soll. Deshalb gibt es bis heute Wirtschaftswiesen und intensiv genutzte Äcker im Naturschutzgebiet. Eine Gruppe großer, alter Linden steht am Wegesrand. Sie waren gepflanzt worden, um an schattigen Plätze die Mittagspause bei der Feldarbeit halten zu können. Am Ortsrand beim Skilift Traifelberg zeigte uns Werner Goerlich eine kräftige Pflanze: ein „Guter Heinrich“ (Chenopodium bonus-henricus). Diese Wildpflanze, die gerne an nährstoffreichen Stellen im Siedlungsbereich wächst („Ruderalplätze“) wurde früher wie Spinat gekocht.

Nach dem diesjährigen regenreichen und nicht zu warmen Frühling und Frühsommer trafen wir mitten im Juli auf viele interessante Tiere und blühende Pflanzen. Schmetterlinge wie Blutströpfchen oder Widderchen (Zygaena sp., Fam. Zygaenidae) mit kräftigen roten Punkten auf schwärzlichen Flügeln, tankten Nektar an Witwenblumen (Knautsia sp.). Die adulten Widderchen bevorzugen lila-farbene, hochstehende Blüten und sind deshalb oft auf Witwenblumen, Tauben-Skabiosen (Scabiosa columbaria), Flockenblumen (Centaurea sp.) oder Disteln (Cirsium sp., Carduus sp.) zu finden, während sich ihre Larven meist von anderen Pflanzen ernähren wie z. B. Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), Hornklee (Lotus corniculatus), Bunte Kronwicke (Coronilla varia) u. A. Schachbrettfalter (Melanargia galathea) flogen von Blüte zu Blüte. Auch zeigten sich verschiedene Heuschrecken, Laufkäfer und zahlreiche Schnecken. Leider plagten uns Bremsen, Stechmücken und sogar Zecken. Neben Feldgrillen (Gryllus campestris) und Heuschrecken hörten wir das Lied der Goldammer (Emberiza citrinella) sowie die Rufe der Rotmilane (Milvus milvus) und Mäusebussarde (Buteo buteo).


Auf den extensiv genutzten Wiesen und Halbtrockenrasen blühten u. A. folgende Arten:

Thymian                  Thymus sp. (vermutlich Thymus pulegioides)

Wiesenbocksbart    Tragopogon pratense, die fleischigen Blätter und der Blütenboden sind essbar Odermennig            Agrimonia eupatoria

Große Braunelle      Prunella grandiflora

Kleine Braunelle      Prunella vulgaris

Wollige Kratzdistel  Cirsium eriophorum, in deren dicken und stachelbewehrten Blütenköpfen sich die Larven verschiedener Insektenarten entwickeln

Nickende Distel       Carduus nutans

Wegwarte                Cichorium intybus, steht bevorzugt an Wegrändern; ihre Wurzel wurde früher als Kaffee-Ersatz verwendet; verwandt mit Endivien- und Radicchio-Salat

Echtes Labkraut      Galium verum, duftet nach Honig

Hügelmei(st)er        Asperula cynanchica, unscheinbare Pflanze mit sehr kleinen hellrosa Blüten, verwandt mit den Labkräutern

Gewöhnl. Hornklee Lotus corniculatus

Feldklee                  Trifolium campestre mit kleinen gelben Blütenköpfchen, bis zur Fruchtreife bleiben die Früchte von den braun gewordenen Blütenblättern verdeckt

Hauhechel              Ononis spinosa

Wilde Möhre           Daucus carota

Rundblättrige          Campanula rotundifolia

      Glockenblume

Wiesen-Lieschgras  Phleum pratense, ein sehr häufiges Gras, das schon vor ca. 250 Jahren aus Nordamerika bei uns als Futtergras eingeführt wurde

Aufrechte               Trespe Bromus erectus, eine Charakterart für Trocken- und Halbtrockenrasen.


An manchen Stellen lässt sich die frühere Bewirtschaftungsweise erkennen. Auf vielen Wiesen bilden die alten Ackerrandstufen deutlich erkennbare Strukturen. Beim Darübergehen ist etwa alle 5 bis 10 m eine Stufe im Hang zu spüren, dort wo früher Böschungen und Lesesteine die Hackäcker begrenzten. Linsen, Erbsen, Gerste, Lein, Mohn oder auch Hanf wuchsen auf diesen Flächen.

Auf und entlang von Wegen, wo der Boden etwas verdichtet ist, macht sich gern der Breitwegerich (Plantago major) „breit“. Von Siedlern nach Nordamerika verschleppt, breitete er sich dort als „die Spur des weißen Mannes“ entlang ihrer Wagenspuren aus.

Im Wald zeigte Werner Goerlich uns Eschen (Fraxinus excelsior), die im Frühjahr austreiben und deren Kronen dann im Laufe des Sommers absterben. Der Erreger dieses „Eschentriebsterbens“ ist ein Schlauchpilz (Ascomycota) und wurde unter dem eigenen wissenschaftlichen Namen Chalara fraxinea beschrieben. Später fand man heraus, dass es sich um eine asexuelle Vermehrungs­form (sog. „Nebenfruchtform“) des Falschen Weißen Stängelbecherchens (Hymenoscyphus fraxineus) handelt, das aus Ostasien stammt. Auch viele Ulmen (Ulmus sp.) sind krank, sie neigen ihre Zweige nach oben zueinander, wenn sie absterben. Auch dieses „Ulmensterben“, das schon seit vielen Jahrzehnten andauert, wird durch einen Schlauchpilz (Ophiostoma novoulmi) verursacht.

An einem noch kleinen Holunderbusch (Sambucus sp.) waren die Spuren erkennbar, wo ein Rehbock „gefegt“ hatte – der Holunder hat es nicht überlebt, aber dem Rehbock hat es geholfen, die absterbende und juckende Haut seines neuen Geweihs loszuwerden. Auch Wildschweine hinterlie­ßen ihre Spuren an Stellen, an denen sie den Boden nach Essbarem durchwühlt hatten.


Vielfältig und oft blühend zeigte sich auch die Pflanzenwelt am Waldboden mit

Mauerlattich            Mycelis muralis

Wald-Ziest               Stachys sylvatica, mit dunkelroten Blüten und samtigen Blättern

Alpen-Ziest              Stachys alpina, mit eher schmutzig-roten Blüten und größeren Hochblättern im Blütenstand, diese Art ist in diesem Jahr viel häufiger zu sehen als in den vergangenen, trockenen Jahren

Springschaumkraut Cardamine impatiens

Rühr-mich-nicht-an  Impatiens noli-tangere, ein einheimisches Springkraut, das nach Berührung starke Hautreizungen verursachen kann (Name!)

Kleinblütiges           Impatiens parviflora, ein Neophyt, der vor ca. 200 Jahren aus Botanischen

       Springkraut            Gärten verwilderte

Nesselblättrige       Campanula trachelium

       Glockenblume

Behaarte Karde       Dipsacus pilosus

Knotige Braunwurz Scrophularia nodosa

Wirbeldost              Clinopodium vulgare, normalerweise rot-, hier auch üppig weiß-blühend

Wald-Bingelkraut    Mercurialis perennis, hat dunkelgrüne Blätter, gehört zu den Wolfsmilchgewächsen

Steife Wolfsmilch    Euphorbia stricta, hat sehr kleine Blüten und riecht unangenehm

Rossminze              Mentha longifolia, mit weichhaarigen Blättern, besonders an feuchten Standorten

Wald-Sauerklee,     Oxalis acetosella

Arznei-Baldrian       Valeriana officinalis, dessen Wurzelextrakt zu gutem Schlaf verhelfen soll Roter Holunder                Sambucus racemosa, mit leuchtend roten Früchten

Wurmfarn               Dryopteris sp., dessen Wurzel gekocht als Entwurmungsmittel dienten und dessen Blättern auch Rehe fressen – womöglich ebenfalls zur Entwurmung?

Land-Reitgras         Calamagrostis epigejos, wird wegen seiner Größe (bis 1,5m) und dem auffälligen Blütenstand auch „Waldschilf“ genannt

Stresemann-Gras   Deschampsia caespitosa, hat seinen (veralteten) deutschen Namen von den Längsstreifen im Blatt, die erkennbar werden, wenn man sie gegen das Licht hält – Längsstreifen, wie die Anzughosen, die nach dem Politiker Gustav Stresemann (1878 – 1929) benannt sind; die Art heißt heute auf Deutsch „Rasenschmiele“.


Vom ausgiebigen Regen profitierten auch einige Pilze, wie Fliegenpilze (Amanita muscaria), oder Butterpilze (Suillus luteus), deren Fruchtkörper bereits jetzt zu sehen sind.

Mitten im Greuthau liegt eine beeindruckende Doline mit einem Schluckloch. An anderer Stelle hat man eine Hüle angelegt, den Boden mit Lehm abgedichtet, damit die Schafe eine Wasserstelle hatten.

Gegen Ende unserer Mittagspause fielen die ersten Tropfen Regen, aber bald hörte es wieder auf. So konnte Werner Goerlich uns ganz zum Schluss noch die Schanze am oberen Ende der Honauer Steige zeigen – eine der zahlreichen Anlagen am Albtrauf, die aus der Zeit des Spanischen Erbfolgekriegs (1701 – 1714) stammen.

 

Alpen-Ziest Stachys alpina, Blütenstand
Fruchtkörper eines giftigen Pilzes der Gattung Amanita, wahrscheinlich ein Pantherpilz Amanita pantherina

Naturkundliche Winterwanderung 2021


musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen.



Naturkundliche Frühsommerexkursion 2020


musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen.

 

 

Naturkundliche Winterwanderung 2020

Am 16. Februar 2020 trafen sich 27 naturinteressierte Wanderer am Gereuthau-Parkplatz am oberen Ende des Echaztobels zwischen Engstingen und Genkingen. Forstdirektor i. R. Werner Goerlich führte uns bei wechselhaftem Wetter zunächst nach Süden durch das NSG Gereuthau. Dieses bereits seit 1938 unter Schutz stehende Gebiet der Kuppenalb ist eine alte Weidelandschaft mit Hutebuchen, Wacholderheiden und Mähwiesen.
Links und rechts des Weges sehen wir kleine Hügel in den Wiesen. Sie sind aber unterschiedlichen Ursprungs: Die östliche Wiese wird seit langem beweidet und/oder gemäht. Hier haben sich Maulwürfe angesiedelt, die im Boden Gänge graben und den "Aushub" als kleine Erdhügel zurücklassen. Durch die jahrhundertelange Nutzung an den Hängen verarmen die oberflächlichen Bodenschichten an Nährstoffen und versauern. Deshalb kann man hier Fichten und das eigentlich Kalk meidende Heidekraut (Calluna vulgaris, Ericaceae) finden, dass aber nicht zur Blüte kommt. Das Heidekraut kann sich durch Triebe, die Wurzeln bilden, auch vegetativ vermehren.
Auf der anderen Seite des Weges bleibt die Wiese ungenutzt und die Hügel entstehen durch Ameisen, die ihre Nester in der Erde anlegen und darüber sehr feinkörnigen Aushub abladen. Mit der Zeit siedeln sich Gräser auf den Ameisenhügeln an. Die Ameisen versuchen zwar, ihre Hügel von Bewuchs freizuhalten. Insbesondere die Südseite halten sie im Sommer frei von Pflanzen, so dass sich die Erde erwärmt und die Larven und Puppen sich schneller entwickeln können. Irgendwann jedoch wird die „Gartenarbeit“ für die Ameisen zu aufwändig und sie verlassen den Hügel und beziehen ein neues Nest.
Kurz vor dem Waldrand steht eine Gruppe großer alter Linden um einen Tümpel. Hier handelt es sich um eine Hüle, die ausgepflastert wurde, damit sich das Wasser besser hält (siehe Bild). Diese Hüle diente als Schaftränke.
Im Wald biegen wir nach Westen und Nordwesten ab und steigen auf den felsigen Gipfel des Hohenbuch auf 855 m. Unterwegs fällt am Weg schwarz verfärbte Erde auf, die von der früher auf der Alb weit verbreiteten Köhlerei stammt. Nur mit Holzkohle konnten die hohen Temperaturen erreicht werden, um aus den Bohnerzen der Schwäbischen Alb das Eisen gewinnen zu können.
Außerdem stehen am Rand eines dichten Fichtenbestands alte Douglasien (Pseudotsuga menziesii, Pinaceae), die vor Jahrzehnten gepflanzt wurden, um ihre Eignung als Waldbaum auf der Alb zu testen. Douglasien wachsen schnell und können höher werden als Weißtannen. Weißtannen benötigen jedoch mehr Wasser als Douglasien und finden sich auf der Alb deshalb v. a. in feuchten Mulden oder in Bereichen mit mehr als 800 mm Niederschlag. Hier befindet sich auch die ehemalige Verbindungsstraße zwischen Großengstingen und Undingen, die heute ein Forstweg ist. Die Grenze zwischen dem Staatswald und dem Gemeindewald von Undingen wurde früher durch einen Graben markiert, der an einigen Stellen am Weg noch erkennbar ist.
Der Gipfel des Hohenbuch auf 855 m ü NN ist durch freierodierte, aber baumbestandene Kalkfelsen erkennbar. Hier legen wir einen erste Rast mit Blick Richtung Undingen ein.
Beim Abstieg Richtung Norden ist rechts am Weg eine Senke erkennbar, in die bereits in der letzten Eiszeit der Wind Schnee und Löss  eingeblasen hat. Dies führt einerseits zu guten Böden und andererseits hielt sich der Schnee in solchen Firnmulden früher auch im Sommer, und hielt die Böden feucht.
Kurz bevor wir die Weidenwang-Doline, eine große, abflusslose Senke mit ca. 500 m Durchmesser, erreichen, kommen wir durch einen alten dichten Fichtenbestand (Picea abies, Pinaceae, siehe Bild), wo sehr viele Fichtenzapfen auf dem Boden liegen. Werner erklärt, dass viele Waldtiere wie Eichhörnchen, Fichtenkreuzschnabel u. a. die Samen aus den Zapfen auspuhlen und fressen. Dieser Bereich war früher eine Wiese, deren Nutzung aber wegen der großen Entfernung zum Ort aufgegeben wurde.
Im Zentrum der Doline auf ca. 786 m ü. NN sehen wir zahlreiche „verzwieselte“ Fichten, denen als Jungbäume der zentrale Trieb durch Spätfröste erfroren ist. In klaren Nächten kann sich auch im Frühjahr und Sommer (eis)kalte Luft im Zentrum der Doline ansammeln. Die Fichten treiben dann aus Seitenknospen nach und wenn sie überleben, können sich alte Bäume mit mehreren, etwa gleichstarken Stämmen bilden. An der Wetterstation, die hier seit vielen Jahren betrieben wird, können wir lesen, dass die tiefste bisher gemessene Temperatur bei -43°C lag und auch im Sommer Bodenfröste häufig vorkommen. Damit war diese Wetterstation zeitweilig der „Kältepol“ Deutschlands. Einige Schritte weiter befindet sich ein „Schluckloch“, eine trichterförmige steile Vertiefung von etwa 10m Durchmesser, in die bei Regen ein kleiner Bach fließt. Das Wasser verschwindet dann im Untergrund und fließt in den Karstklüften heute Richtung Echazquelle und damit in die Nordsee. Während der Eiszeiten floss das Wasser von hier in die Lauchert und damit Richtung Donau und Schwarzes Meer. In der Umgebung gibt es weitere Schächte.
Von der Doline ist es nicht mehr weit zum Nordostrand des Undinger Golfplatzes, wo wir bei angenehmem Sonnenschein eine weitere Vesperpause einlegen. Danach wenden wir uns wieder nach Nordosten. Am Eichberg entlang kommen wir an der Wilhelmshütte vorbei, die 1901 erbaut wurde.
Auf dem Waldboden steht viel Haselwurz (Asarum europaeum,  Aristolochiaceae) mit den typischen nierenförmigen, dunkelgrün-glänzenden winterharten Blättern. Da sie am liebsten auf kalkhaltigen Lehmböden steht, ist sie auf der Alb häufig. Die unter den Blättern gut versteckten Blütenknospen sind kurz davor, sich zu öffnen. Die Blüten werden von Insekten wie Pilzmücken bestäubt und schmecken wie die Früchte nach Pfeffer und wurden früher entsprechend genutzt. Das Asaron, ein ätherisches Öl, das den Pfeffergeruch und -geschmack hervorruft, ist aber in höheren Dosen giftig.
Weiter östlich treffen wir im Gewann Ochsengarten in einem Buchenjungbestand auf zahlreiche kleine Dolomitsandgruben. Der hier abgebaute Sand wurde früher u. a. als Stubensand benutzt. Er wurde in den „guten Stuben“ der Bauernhäuser auf die Bodendielen gestreut und hatte beim Ausfegen einen reinigenden und schmirgelnden Effekt.
Hier finden wir auch die Blätter/Horste der Rasenschmiele (Deschampsia caespitosa, Poaceae), die feuchte Standorte bevorzugt. Ihre Blätter weisen auf der Oberseite sieben ausgeprägte Längsrippen auf, wodurch im Durchlicht ein gestreifter Eindruck entsteht. Deshalb wird diese Art auch als "Notenliniengras" oder "Stresemanngras" bezeichnet. Der nach dem deutschen Staatsmann Gustav Stresemann benannte "Stresemann-Anzug" zeichnet sich durch eine fein schwarz und grau gestreifte Hose aus.
In feuchten Bereichen am Weg steht auch die Waldsegge (Carex sylvatica, Cyperaceae), die durch ihre charakteristischen, längs gefalteten Blätter gekennzeichnet ist.
Mit den sehr interessierten und z. T. fachkundigen Mitwanderern entwickeln sich immer wieder ausführliche Diskussionen und Gespräche, z. B. auch über die eingeführten und vereinzelt angepflanzten Weymouthskiefern (Pinus strobus, Pinaceae). An einem offenbar erst kürzlich vom Sturm gefällten Exemplar können wir die sehr langen, schlanken Nadeln und die stark riechenden und harzenden Zapfen aus der Nähe betrachten.
Nach ca. 8 km Wegstrecke und knapp 200 Höhenmetern und um viele Beobachtungen und Informationen reicher erreichen wir gegen 16 Uhr wieder den Parkplatz (siehe Karte).

Naturkundliche Frühsommerexkursion 2019

Am 23. Juni begrüßte unser Exkursionsleiter Werner Goerlich um 11 Uhr die 16 Teilnehmer am Wanderparkplatz beim Breinsberg, südwestlich von Lonsingen auf der Albhochfläche. Von dort aus wanderten wir im Lonsinger Tal südwärts und dann durchs Degental bis zur Kläranlage an der Gächinger Lauter. Unterwegs hatte Werner Goerlich wieder spannende Naturphänomene und interessante Geschichten aus alten Zeiten parat. 
Bereits nach wenigen hundert Metern trafen wir auf einen "Hungerbrunnen", eine Quelle in einer Senke, die nur in regenreichen Jahren Wasser führt und sonst trocken liegt. Dies ist ein typisches Karstphänomen: Wasser tritt nur aus, wenn alle Klüfte im Gestein mit Karstwasser gefüllt sind. In einer solchen Senke sinkt der Boden langsam immer weiter ab.
Nur wenige Meter vom Hauptweg entfernt steht an der "Hügelburg" eine Pimpernuss (Staphylea pinnata, Staphyleaceae) mit ihren gefiederten Blättern, die an Holunder erinnern. Ihre häutige Fruchthülle ist kugelförmig aufgeblasen. Den harten, erbsengroßen Samen hat man früher "überirdische Kräfte" zugeschrieben und sie als Perlen für Rosenkränze verwendet. Verbreitet ist die Pimpernuss im südöstlichen Europa, bei uns wurde sie häufig an Burgstellen gepflanzt.
Ganz in der Nähe zeigte uns Werner die Reste alter Köhlerplatten, wo aus Buchenholz Holzkohle hergestellt wurde. Über Jahrhunderte war die Köhlerei auf der Alb ein verbreitetes Gewerbe.
Der Weg führte uns dann vorbei an Franzosenkahlschlägen, die 1947 durchgeführt wurden. Die eingeschlagenen Fichtenstämme wurden als Reparationen für Kriegsschäden nach Frankreich gefahren. Die entstandenen Kahlflächen wurden ausgepflanzt, in einer vom Spätfrost regelmäßig heimgesuchten Mulde mit Fichten, auf der benachbarten Kuppe auch mit Lärchen, Douglasien und Buchen. Trotzdem entsteht der Eindruck, alles sei nur ein Fichtenbestand.
Bei der Kläranlage am Endes des Lonsinger Tals erreichten wir den tiefsten Punkt der Wanderung mit ca. 660 m ü NN. Dort entdeckten wir im hohen Gras einen Bergmolch (Triturus alpestris), erkennbar an seinem leuchtend orangeroten Bauch.
Danach ging es steil bergauf bis zum Waldrand, wo wir unser Vesper genossen. Dabei fanden wir eine erstaunlich große schwarze Schlupfwespe (Ichneumonidae) von etwa 3 cm Länge mit einem mindestens ebenso langen Legestachel.
Durch den Wald stiegen wir auf das Gipfelplateau des "Alten Hau", unterwegs zeigte sich am schattigen Wegrand ein weiteres großes Insekt, das noch so kalt und träge war, dass wir es gut fotografieren konnten (siehe Bild). Später konnten wir es als Keulhornblattwespe (Cimbicidae, Gattung Cimbex) identifizieren. Diese Hautflügler-Familie heißt so, weil die Enden der Fühler auffällig verdickt sind. Die bis zu 5 cm langen Larven der Gattung Cimbex fressen an den Blättern von Weiden, Pappeln oder anderen Laubbäumen, wo sie aufgrund ihrer grünen Färbung gut getarnt sind. Die Verpuppung findet im Boden statt.
Auf dem "Alten Hau" zeigte Werner uns die Reste von keltischen Hügelgräbern, die man aber nur erkennt, wenn man weiß, wo sie in etwa sind. Sie ragen nur noch relativ flach aus dem Boden, weil die Flächen früher als Acker dienten und mit dem Pflug bearbeitet wurden. Heute stocken dort meist Fichten. Die Gräber stießen bereits im 19. Jahrhundert auf das Interesse von Ausgräbern, die ihre Funde jedoch gleich ins Ausland verscherbelten.
In einer größeren Pfütze entdeckten wir mehrere Gelbbauchunken (Bombina variegata). Auch sie waren zunächst kaum zu entdecken, doch das änderte sich, sobald ihre gelb gefleckten Bauchseiten sichtbar wurden. Etwas weiter sonnte sich auf dem Weg ein Perlglanzspanner (Campaea margaritata, Geometridae), ein fast völlig weißer Schmetterling. Diese Art ist in Wäldern ziemlich häufig, ihre Larven fressen an verschiedenen Laubbäumen, auch an Buchen.
Vom alten Hau gingen wir durch die Feldflur in nordöstlicher Richtung bis zum Aussichtspunkt am Birkenhof, der auf ca. 830 m ü. NN liegt und von dem aus man bei sehr guter Sicht bis zu den Alpen sehen kann. Dies war uns jedoch leider nicht vergönnt.
Nach einer weiteren kurzen Pause führte uns der Weg nach Norden über den Guckenberg (855m) ins Auental. Vorbei am Skilift und am Upfinger Ried, einem Naturschutzgebiet, ging es durch die fast ebenen Felder nach Südwesten und westlich an Lonsingen vorbei. Einige Felder waren mit "Energiepflanzen" bepflanzt, die zur Erzeugung von Biogas dienen.
Nach über 16 km Wegstrecke und  insgesamt ca. 238 m Steigungen erreichten wir gegen 17 Uhr wieder den Ausgangspunkt.


Keulhornblattwespe Cimbex sp.
Blick vom Aussichtspunkt Birkenhof nach Süden

Naturkundliche Winterwanderung 2019

Zur Winterexkursion am 17. Februar hatte uns Oberforstdirektor i. R. Werner Goerlich herrlich sonniges Wetter mitgebracht. Die 17 Teilnehmer starteten wie im letzten Sommer am Eninger Freibad, wo es nach frostiger Nacht noch ziemlich kühl war. Der Aufstieg durch die Teufelsschlucht gestaltete sich anstrengend und schwierig, weil nach den reichlichen Schneefällen des Winters die Schneereste auf dem Weg zum Teil vereist und rutschig waren. Im Vergleich zur letzten Sommerwanderung fiel auf, dass in der Schlucht viele Bäume durch Sturm und Schneebruch umgestürzt oder beschädigt waren.

Auf der Hochfläche wurde es dann in der Sonne schnell wärmer. Wir wanderten über die Eninger Weide am Schafhaus vorbei nach Süden. Hier konnten wir die europäische Wasserscheide erahnen, die in Sichtweite verläuft. Das Niederschlagswasser, das westlich davon auf den Boden fällt, versickert und fließt über Echaz bzw. Erms in den Neckar, in den Rhein und schließlich in die Nordsee. Der weiter östlich auftreffende Niederschlag fließt zur Donau und ins Schwarze Meer.

Nahe dem oberen Lindenhof befindet sich die Arbachquelle kurz unter der Traufkante. Hier entdeckten wir Heckenkirschen (Lonicera xylosteum). Die Äste und Zweige dieser Sträucher wurden früher zusammengebunden und als Besen verwendet. Deshalb hießen die Heckenkirschen auch „Besensträucher“. Ein Teilnehmer berichtete, dass er hier im Hang an einem Buchenholzpolder im Sommer Alpenbock-Käfer (Rosalia alpina) beobachtet hatte. Die Larven dieser beeindruckenden blauschwarzen Käfer fressen und entwickeln sich in altem Buchenstammholz oder -stümpfen.

Immer am Trauf entlang führte uns der Weg bis zum Übersberger Hof. Unterwegs ließ uns Werner Goerlich an seinem reichen Wissen teilhaben. So lernten wir den Unterschied zwischen Fichten (Picea abies) und Douglasien (Pseudotsuga menziesii), die beide am Wegesrand stehen. Diese beiden Nadelbaumarten unterscheiden sich z. B. deutlich am Geruch ihrer Nadeln. Die Zapfen der Douglasien weisen charakteristische Merkmale auf: Anders als bei den Fichtenzapfen ragen an jeder ihrer Samenschuppen dreizipflige Deckschuppen heraus – fast könnte man meinen, dass sich winzige Mäuschen verstecken, von denen gerade noch die Schwänzchen zu erkennen sind. Auch fühlen sich die gebogenen Nadeln der Douglasien viel weicher an als die der Fichten, sie sind zudem länger.

Fichten-Monokulturen, so erklärte uns Werner, legten die Bauern früher auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen an, die zu weit vom Hof entfernt lagen und die Bewirtschaftung daher unrentabel war. Wir entdeckten mehrere abgestorbene Bäume. In den abgestorbenen Fichten leben  Borkenkäfer, z. B. der Buchdrucker (Ips typographus). Seine Kotkrümel sind in den Rindenspalten sichtbar und erinnern an Bohrmehl.

Am Übersberg genossen wir am Waldrand bei angenehmen Temperaturen unser Vesper. Danach erreichten wir nach wenigen Minuten etwas weiter westlich den Mädlesfels, von wo aus sich herrliche Blicke über Eningen, Reutlingen, die Achalm und den Georgenberg boten. Auch einige Versuchsfelder des Unteren Lindenhofs waren zu erkennen. Dort wie auch auf dem Oberen Lindenhof wird landwirtschaftliche Forschung im Bereich Tier- und Pflanzenzucht für die Universität Hohenheim betrieben.

Für den Bergahorn (Acer pseudoplatanus) ist ein brauner Rand an den Knospenschuppen charakteristisch. Die Rinde von Linden (Tilia sp.) ist reich an Bastfasern. Unsere Vorfahren nutzten sie zum Beispiel für Schnürsenkel oder drehten daraus Seile.

Wilde Honigbienen bauten ihre Waben ursprünglich in hohlen alten Bäumen, wo sie vor Regen und Honigräubern geschützt waren.  Bevor die Imkerei mit Körben und Kästen üblich wurde, schlugen die Menschen Hohlräume in große Bäume, um so schwärmende Bienenvölker anzusiedeln und später die Waben leichter finden und den Honig ernten zu können (Zeidlerei bzw. Waldimkerei).

 Auf dem Rückweg teilte sich die Gruppe auf. Ein Teil der Gruppe ging auf gleichem Weg zum Parkplatz an der Eninger Weide zurück. Der größere Teil der Gruppe bevorzugte eine andere Route, die am Schafhausberg Richtung Westen führte, vorbei an einem großen Erdbeerfeld. Über den Geißberg stiegen wir ins Obtal hinab und vorbei an den schönen Eninger Streuobstwiesen erreichten wir nach gut 13 km und 380 Höhenmetern wieder das Freibad.

Naturkundliche Frühsommerexkursion 2018

Bei durchwachsenem, aber trockenem Wetter am 17. Juni führte Oberforstdirektor i. R. Werner Goerlich die knapp 20 Teilnehmer zu verschiedenen Landschafts- und Biotoptypen am Albtrauf zwischen Eningen und Bad Urach. Los ging’s um 11 Uhr am Waldfreibad Eningen. Als erstes hatten wir gleich den Albaufstieg zu bewältigen, durch den Schluchtwald der „Teufelsküche“. Dort bleiben umgestürzte Bäume liegen und werden im Laufe der Jahre von Baumpilzen zersetzt. Wegen der anhaltenden Trockenheit waren die Quellen und das Bachbett in der Schlucht komplett trocken gefallen. Über die Eninger Weide gingen wir bis zum oberen Staubecken des Glemser Kraftwerks und teilweise am Trauf entlang bis zum Grünen Fels über Glems. Dort genossen wir bei unserer Mittagspause den herrlichen Blick über das Albvorland, die ausgedehnten Streuobstwiesen um Glems und die Weinberge bei Metzingen. Unterwegs erfuhren wir viel über Waldwirtschaft und württembergische Geschichte. So sahen wir junge, grüne Fichtenzapfen, an denen dicke Harztropfen hingen. Letztere sind die Reaktion des Baums auf den Befall durch den Fichtenzapfenzünsler, dessen Larven die Samen im Zapfen fressen. Weiter am Trauf und am Rossfeld entlang hatten wir noch zahlreiche Ausblicke über das dicht besiedelte Vorland und das Ermstal bis Bad Urach. Auf den verschiedenen Felsköpfen fanden wir einige der für trockene, steinige Habitate typischen Pflanzen, z.B. das Sonnenröschen. Am östlichen Ende des Segelfluggeländes konnten wir an einem sehr steinigen Acker zahlreiche der heute seltenen gewordenen Ackerunkraut-Arten sehen. Spektakulärer Höhepunkt der Wanderung war die „Durchsteigung“ der Dettinger Höllenlöcher, wobei einige Leitern bewältigt werden mussten. Entlang des idyllischen Längentals wanderten wir anschließend nach Süden und über den Gestütshof St. Johann zurück Richtung Eningen. Nach rund 16 km Wegstrecke und etwa 390 Höhenmetern ereichten wir um viele Eindrücke reicher wieder das Freibad.

 

Naturkundliche Winterwanderung 2018

Bei sonnigem, kalten Spätwinterwetter trafen sich am 4. Februar
ca. 50 Interessierte aller Altersgruppen am Bahnhof in Kohlstetten.
Auf der ca. 4 1/2-stündigen Wanderung um und auf den Sternberg konnten sie
unterwegs Interessantes zu Natur und Geschichte erfahren,
wie gewohnt unterhaltsam erzählt von Forstdirektor i.R. Werner Goerlich.

Naturkundliche Frühsommerexkursion

Am Sonntag, 11. Juni 2017, führte uns Forstdirektor i.R. Werner Goerlich bei sonnigem und für die Alb recht warmem Wetter durch die abwechslungsreichen Landschaften der Kuppenalb zwischen Bernloch, Haid und Meidelstetten.
Los ging's am Brechhölzle bei Bernloch, von dort nach Westen durch Wiesen, Äcker und vorbei an der Wasserbüffelweide von Willi Wolf, wo sich einige Büffel genüsslich in ihrem Schlammloch suhlten.


Hier lag früher das Dorf Gangstetten, wovon heute nur noch die Flurnamen zeugen. Weiter durch den Wald bis zum Judenstein auf 820 m Höhe, wo der Gipfel von einem Chaos aus Kalkstein-Brocken bedeckt ist. Von dort führte uns Werner Goerlich nach Süden durch ein Trockental zwischen der Haid und Meidelstetten und weiter zu einem alten Eingangstor des ehemaligen Atomwaffenlagers "Golf".
Im angenehmen Schatten einer großen Fichte genossen wir die Vesperpause mitten im Wald. Nach einem kurzen Abstieg in östlicher Richtung erreichten wir das Naturschutzgebiet Bauenhofen-Häulesrain. Diese Wacholderheide ist geprägt durch die auffälligen, aber meist kleinen Gruben im Boden, die vom Abbau des kleinräumig verteilten Dolomitsandes stammen, mit dem sich die Albbauern in früheren Jahrhunderten ein karges Zubrot verdienten. Dort blühten einige Pflanzen der Trockenrasen, z. B. das Gemeine Katzenpfötchen, eine Sommerwurz-Art, die vermutlich auf Labkraut-Arten parasitiert, der Zottige Klappertopf, ein Halbparasit auf Gräsern und der Hufeisenklee.

(Buchenspringrüsslerfraß)

In den Gruben, in denen sich dickere Humusschichten bilden, kann man das Große Zweiblatt finden. Wieder durch das Trockental und entlang eines Naturlehrpfads mit interessanten Stationen stiegen wir zum höchsten Punkt der Wanderung auf, der Burgstelle Meidelstetten. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert oder ihre Ruine ist nicht mehr zu sehen, sondern nur ein Felskopf, der Reifenbrünnelesfels (ca. 828m ü NN), mit einem Burggraben und einer Vertiefung, die als ehemaliger Keller interpretiert wird.
Im Wald entdeckten wir einige blühende Orchideen: die Vogelnestwurz, das Weiße Waldvögelein sowie die Zweiblättrige und die Berg-Waldhyazinthe. Darüberhinaus erfuhren wir viel Interessantes zur Landschaftsgeschichte, zur Waldbewirtschaftung, zur Landwirtschaft und natürlich zu den vielen verschiedenen Gehölzen und krautigen Pflanzen am Wegesrand.
Nach rund 11,5 km Wegstrecke und insgesamt über 300 Höhenmetern endete unsere Wanderung gegen 17:30 Uhr am Ausgangspunkt.

Was blüht und schwirrt auf dem BUNDgütle?

Schöne Exkursion bei Sonnenschein auf bunter Wiese: Mitglieder des BUND KV Reutlingen stellten die Pflanzenvielfalt (ca. 80 Arten!) und die Tagfalter auf dem Obstbaumgütle des BUND vor.
Während man auf dem Gütle und angrenzenden Flächen ca. 80 Blütenpflanzen findet (der echte Löwenzahn und die Kuhblume, der Wiesen- und der Waldstorchschnabel, drei Arten Hahnenfuß, Wiesensalbei,Glatthafer,....) sah es mit der Insektenvielfalt eher mau aus. Obwohl es sich hier um extensiv gemähte und/ oder beweidete Flächen handelt, wurden neben den eher unbeliebten Arten Gespinstmotte und Frostspanner nur ungefähr sieben Tagfalterarten gesichtet. Auch Käfer und "Heuhüpfer" (d. h. Kurzfühlerheuschrecken, früher auf vielen Wiesen und Weiden auf Schritt und Tritt zu finden) zeigten sich nur wenige. Diese geringe Vielfalt und Anzahl kann genauso wie die Frostschäden an Apfel-und an Walnussbäumen des Grundstücks am Spätfrost liegen - oder/ und es entspricht dem vielerorts beobachteten Trend: www.bund-rvso.de/insektensterben-offener-brief.html oder unter www.sciencemag.org/news/2017/05/where-have-all-insects-gone



Naturkundliche Winterwanderung 2017

- Albtrauf mit Aufstiegen und Aussicht

 

Bei herrlich sonnigem Spätwinterwetter konnten zwanzig Natur- und Wanderbegeisterte zwischen 15 und 75 Jahren sowie ein Hund unter der bewährten Leitung von Forstdirektor i.R. Werner Goerlich Interessantes zu Natur und Geschichte erfahren.

Frühsommerexkursion 2016

Unsere diesjährige Frühsommerexkursion fand am 19. Juni wieder unter der bewährten Leitung von  Forstdirektor i.R. Werner Goerlich statt.
Auf ähnlicher Route wie bei der Winterexkursion sollten Flora und Fauna zu anderer Jahreszeit erkundet werden.
Los ging's mit Rucksackvesper und festen Schuhen um 10 Uhr am Parkplatz in der Nebelhöhlenstraße in Unterhausen, Ortsteil Oberhausen.
Die Tour führte über die Schlösslessteige zum Schloss Lichtenstein und zur Ruine der alten Burg, anschließend weiter am Trauf entlang, wo am Gießstein die Aussicht und ein Vesper genossen wurden.
Danach ging es weiter zum Goldloch und zum Kalkofen, von wo aus der Abstieg ins Reißenbachtal erfolgte. 
Um 16 Uhr waren wir um viele Eindrücke und einmalige Fernblicke reicher wieder zurück am Ausgangspunkt.




Winterwanderung 2016

 

Am Sonntag, 21. Februar 2016, führte  Forstdirektor i.R. Werner Goerlich uns von Lichtenstein-Oberhausen zunächst bis zur Karstquelle des Reißenbachs. Von dort ging es steil aufwärts durch die Wacholderheide der Wonhalde bis zur Traufkante am Won. Vorbei an der Nebelhöhle führte uns der Weg zu den östlich gelegenen Trauffelsen, von denen sich ein weiter Blick über das Reißenbach- und Echaztal öffnete. Am Kalkofen-Spielplatz legten wir eine Vesperpause ein. Über das Wechselfeld, ein Trockental auf der Albhochfläche, erreichten wir das obere Ende der Schlösslessteige, das hier einen in den Fels gesprengten Hohlweg bildet. Nun ging es wieder abwärts und nach ca. 14,5 km endete die Wanderung gegen 16 Uhr in Oberhausen. Mehr lesen ...

Frühsommerexkursion 2015

Am Sonntag, 14.6. fand unsere alljährliche Frühsommerexkursion unter der bewährten Leitung von Diplombiologe Dr. Michael Meier und  Forstdirektor i.R. Werner Goerlich statt.
Wir trafen uns (mit Vesper und festem Schuhwerk) um 10 Uhr auf dem Parkplatz
ca. 1 km südlich von Grabenstetten, direkt an einem Stück des Heidengrabens.
Die Strecke führte über die Falkensteiner Höhle (runter und rauf), zur großen Schrecke (Tal mit vielen Felsen), Richtung Ruine Hofen und zu einem kleinen Museum  mit keltischen Fundstücken.
Unterwegs erkundeten wir Flora und Fauna am Wegesrand und machten eine gemütliche Versperpause.
Gutes Wetter hatten wir gebucht und schlechtes gibt es sowieso nicht.


Winter/Knospenwanderung 2015

Unter Führung von  Forstdirektor i.R. Werner Goerlich fand am 15.2.2015 bei schönstem Sonnenschein die Wanderung vom Parkplatz Ruoffseck ausgehend statt. Dabei wurden auf dem Weg zum Wackerstein und anderen "aussichtsreichen" Orten nicht nur botanische und forstliche Informationen in Hülle und Fülle geboten. Die Teilnehmer der Exkursion erfuhren u.a. von den Auswirkungen des 30jährigen Krieges auf die Landwirtschaft und die daraus folgende Entwicklung der Kulturlandschaft.


Leben live: BUND-Frühsommerexkursion 2014

 

Am 1. Juni 2014 wanderte der BUND-Kreisverband in netter Besetzung und unter der bewährten sachkundigen und humorigen Führung von Diplombiologe Dr. Michael Meier und  Forstdirektor i.R. Werner Goerlich über den schwäbischen Vulkan rund um den Hohen Wittlingen, an die Schillerhöhle, zum Buckfelsen, zur Kaisereiche und an zwei Quellen.
Dabei erfuhren die TeilnehmerInnen zwischen 4 und 74 Jahren (fast) alles,
was sie schon immer über tagaktive Nachtfalter, Schaumzikaden, Eschentriebsterben, uralte Birnbäume, den Erfinder des Rulaman sowie in Burgen eingesperrte Rebellen wissen wollten, aber bisher nie zu fragen wagten ;-)!
Auch gemütliches Vespern und Schwätzen kam nicht zu kurz.

Die jährlich stattfindende naturkundliche Wanderung ist offen für alle, die sich für die kleinen und großen Wunder an unseren Wegesrändern begeistern können.
Kommen Sie im nächsten Jahr doch auch mal mit!

(Info unter 07121 / 320993 oder bund.reutlingen@bund.net) 

Exkursion 2013

Bei traumhaftem Frühsommerwetter fand am 16.6.2013
unsere traditionelle naturkundliche Exkursion statt.
Der Weg führte über den Eppenzillfelsen, die Ruine Hohenurach
und den Ursprung des Uracher Wasserfalls.


Diplombiologe Michael Meier und  Forstdirektor i.R. Werner Goerlich führten
mit beeindruckendem Wissen und viel Humor durch Flora, Fauna und Heimatgeschichte
- selbst der während der Kaffeepause auf der Biertischgarnitur herumkrabbelnde Käfer wurde noch korrekt bestimmt!
Fazit aller TeilnehmerInnen zwischen 15 und 75: eine spannende, spaßige und schöne Wanderung!

 

Quelle: http://www.bund-reutlingen.de/themen_und_projekte/exkursionen/