Natur- und Artenschutz

Gefährdete Amphibien - Teiche und Tümpel in Metzingen

Die BUND Gruppe Metzingen hat im April/Mai 2025 sechs Teiche und Tümpel auf der Metzinger Gemarkung angeschaut. Teilweise mit dabei waren auch jeweils ein Vertreter des BUND Landesverbands Baden-Württemberg (Jonathan Bauder) und des Landschaftserhaltungsverbands Kreis Reutlingen (Bastian Rochner). 

Wie wir alle wissen, sind solche Gewässer sehr wichtige Lebensräume für Amphibien (Frösche, Kröten, Molche) und Reptilien (Ringelnatter). Wo es früher nur so von Fröschen, Kaulquappen und Molchen gewimmelt hat, sind diese Tiere jetzt immer seltener zu sehen. Manche der sechs Gewässer haben zur  Zeit gar keine Amphibien mehr zu Gast.
Dies liegt vor allem an den sehr trockenen und heißen Sommern, zu wenig Insekten und immer weniger Lebensräumen für diese Tiere. Auch die Zerschneidung der Landschaft durch Straßen behindert die Tiere sehr stark auf der jährlichen Wanderung in die Laichgewässer.

Deshalb wurde das landesweite Projekt „220 Amphibiengewässer“ gestartet. Dieses Projekt wird vom BUND Baden-Württemberg  in Kooperation mit dem Amphibien/Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg e. V. (ABS) und dem NABU Baden-Württemberg durchgeführt. Das Projekt läuft noch bis Herbst 2026 (https://www.bund-bawue.de/tiere-pflanzen/artenschutz/amphibienprojekt/).
Bei diesem Programm geht es vor allem um die Sanierung bestehender Gewässer, um diese für Amphibien leichter zugänglich zu machen und für gute Lebensbedingungen zu sorgen. Manche Gewässer sind aufgrund von Düngung und organischem Material (Laub etc.) verschlammt. Dadurch sind diese Gewässer so sauerstoffarm, dass dort keine Amphibien überleben können.
Nun soll entschieden werden, welche Metzinger Amphibiengewässer in das Programm aufgenommen werden sollen.
Das „220 Amphibiengewässer Programm“ soll die Lebensbedingungen von Amphibien verbessern und zur Erhaltung dieser Tierarten in Baden-Württemberg beitragen. Hierzu hat der BUND Landesverband eine interessante Broschüre mit Praxistipps veröffentlicht.

Folgende sechs Amphibiengewässer haben wir im April/Mai 2025 besichtigt. Vor der Besichtigung hatte es mehrere Tage geregnet.

1. Tümpel Nordseite Hofbühl am Schulwald Uhlandschule (Neuhausen)
Nur eine Froschart (vermutlich Teichfrosch) und wenige Kaulquappen gesichtet. Relativ wenig Wasser, kein Zufluss über Bach

 

 (Foto: BUND Metzingen)

 

4. Teich am Schützenbach
Ausreichend Wasser durch Zufluss vom Schützenbach. Untergrund durch Laub etc. stark verschlammt. Verlandung einer früheren Insel. Gewässer riecht faulig. Schlechte Bedingungen für Amphibien. Nur vereinzelt Kaulquappen gesichtet

 (Foto: BUND Metzingen)

2. Tümpel am Linsenbühl
Kaum Wasser im Tümpel, keine Amphibien gesichtet



 

 (Foto: BUND Metzingen)

 

5. Teich A im Stadtwald Metzingen
Ausreichend Wasser durch Zufluss von einem Bach. Klares Wasser, keine Algen. Sehr viele Kaulquappen gesichtet


 

 (Foto: BUND Metzingen)

3. Teich am Forstbach
Ausreichend Wasser durch Zufluss vom Forstbach. Mehrere Teichfrösche, Kaulquappen und Molche gesichtet. Starker Algenbewuchs an Oberfläche, Eintrag von zu viel Nährstoffen. Sonst gute Bedingungen für Amphibien

Bild unten links: Froschlaich im März, Bild unten rechts: Teichfrosch  (Foto: BUND Metzingen)


6. Teich B im Stadtwald Metzingen
Ausreichend Wasser durch kleinen Zufluss von einem Bach. Klares Wasser, keine Algen. Viele Kaulquappen gesichtet. Allerdings starke Verlandung

 

 (Foto: BUND Metzingen)