BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Baumpflanzaktion zu Ehren von Theo Dittmar:

Am 20 März 2024 trafen sich etwa 15 BUND-Mitglieder auf dem Gütle bei Orschel-Hagen, um einen Obstbaum zu pflanzen, zu Ehren und im Gedenken an unseren verstorbenen Freund Theo Dittmar. Er hatte sich als ausgewiesener Streuobstkenner engagiert für die Streuobstwiesen in und um Reutlingen und für die Nutzung des Obstes eingesetzt. Als unermüdlicher schwäbischer „Schaffer“ wirkte er in den letzten Jahren besonderes auf seinem eigenen Gütle und den drei Parzellen, die vom BUND Reutlingen betreut werden.

Wir entschieden uns in seinem Sinne für einen Hochstamm-Apfelbaum der Sorte Gewürzluike. Nach dem Setzen, Stützen, Schützen und Wässern des jungen Baumes erinnerte unser Vorsitzender Ira Wallet mit einigen Worten an Theo und widmete ihm den Baum. Dies soll auch noch durch eine kleine beschriftete Holztafel am Baum sichtbar werden.

 

 

BUND-Gütle 2023:

 

Die Streuobstsaison 2023 zeichnete sich durch ausgeprägte Wechsel zwischen trockenen und nassen Perioden einerseits und Hitze bzw. ziemlich kühlen Phasen andererseits aus. Erstmals wagten wir ein „Experiment“ und führten die Sommermahd mit der Sense durch. Alle Beteiligten waren Anfänger an der Sense, dafür haben wir uns wacker geschlagen: An insgesamt fünf Terminen arbeiteten wir uns mit bis zu fünf Sensen, einer Akku-Motorsense und drei Rechen durchs hochstehende Gras. Die Ränder und die blütenreichsten Teilflächen ließen wir für die tierischen Bewohner unserer Wiesen stehen. Gemäß den naturschutzfachlichen Empfehlungen zur Förderung überwinternder Insektenstadien bleiben sie bis im nächsten Jahr unverändert. Unser ertragreichster Baum, der Rote Boskoop, ließ sehr viele Äpfel vor der Reife fallen. Leider hatten die vier Brettacher von Anfang an sehr wenig Frucht angesetzt. Insgesamt konnten wir im Herbst lediglich 40 kg gute Bio-Äpfel zur Safterei Häussermann bringen und erhielten dafür 18 Euro. Darüber hinaus sammelten wir von den Äpfeln, die für die Safterei ungeeignet sind, etwa 30 kg (v. a. angeschlagenes Fallobst) zum privaten Verbrauch der fleißigen Helfer. Die Hangfläche wurde im Juni und im November von den Schafen beweidet. Im Winter führten wir die üblichen Schnitt- und Pflegearbeiten durch. Auch dank unseres Regenfasses an der Hütte, das wir im Frühjahr erstmal reparieren mussten, konnten die zehn Jungbäume bewässert werden. Einige entwickeln sich gut und tragen schon kleine Mengen Früchte, so die Quitte, die Mispel, eine Sauerkirsche und der Topaz-Apfel. Der Zustand einiger Altbäume verschlechterte sich weiter, zwei Bäume starben im Lauf des Sommers fast komplett ab.

 

 

 

BUND-Gütle 2022

Das Streuobstjahr 2022 war einmal mehr durch große Trockenheit im Sommer geprägt, dadurch ließen die Apfelbäume sehr viele Äpfel vor der Reife fallen. Dennoch konnten wir im Herbst 105 kg Bio-Äpfel zur Safterei Häussermann bringen und erhielten dafür 41 Euro. Darüber hinaus ernteten wir über 40 kg Äpfel (v. a. Fallobst) zum privaten Verbrauch. Einige Kirschbäume blühten und trugen reichlich, ernten konnten wir nur wenige Früchte, da zur Erntezeit die Schafe auf der Hangfläche weideten. Die Verarbeitung der Kirschen war aufwändig, da die meisten „bewohnt“ waren. Im Winter führten wir die üblichen Schnitt- und Pflegearbeiten durch und im März pflanzten wir einen jungen Sauerkirschbaum. Durch Bewässerung konnten alle 9 Jungbäume bis zum Herbst überleben, während sich der Zustand einiger Altbäume leider verschlechterte, zwei Bäume starben im Sommer ganz ab.

 

Zum Tod von Theo Dittmar:

Im September 2022 verstarb unserer Mitstreiter, Freund und ausgewiesener Streuobstkenner Theo Dittmar nach langer, schwerer Krankheit. Wir haben ihm und seinem unermüdlichen Einsatz in den letzten Jahrzehnten sehr viel zu verdanken. In den letzten acht Jahren organisierte und prägte er besonders die Arbeit auf dem BUND-Gütle. Er brachte nicht nur seine Zeit und Arbeitskraft, sondern auch sein großes Wissen, jahrzehntelange Erfahrung sowie seine Werkzeuge und Geräte ein. Wir werden seine stets freundliche, hilfsbereite und besonnene Persönlichkeit sehr vermissen. Auch ihm zu Ehren wollen wir die biologische Bewirtschaftung des Gütles fortsetzen und versuchen, es in seinem Sinne zu erhalten.
Auch beim Warentauschtag und vielen anderen Aktionen wie den Infoständen zum Apfelsaftprojekt „Feines von Reutlinger Streuobstwiesen“, zum „Tag der Artenvielfalt“ oder auf der „GardenLife“ wird uns seine tatkräftige Hilfe fehlen.

BUND-Gütle

Seit dem Jahr 2014 bewirtschaften wir das "BUND-Gütle" in der Nähe von Orschel-Hagen. An den über 40 Bäumen (Äpfel, Kirschen, Zwetschgen, Walnuss, Birnen, jeweils eine Mirabelle, Sauerkirsche, Mispel) gibt es viel zu tun. So haben wir im Spätwinter 2018 bei fünf Arbeitseinsätzen Bäume geschnitten, einen abgestorbenen Baum "umgelegt" und zwei junge Bäume gepflanzt. Ein 2016 neu gepflanztes Sauerkirsch-Bäumchen hatte leider nicht überlebt, weil die zahlreich vorhandenen Wühlmäuse seine Wurzeln abgefressen hatten. Deshalb wurde nochmal ein Jungbaum nachgepflanzt, diesmal mit Wurzelschutz. Nachdem wir im Jahr 2017 wegen der Spätfröste Ende April keinen Fruchtansatz hatten und es nichts zu ernten gab, haben wir 2018 eine gute Ernte "eingefahren". Zur Herstellung des Reutlinger Bio-Apfelsaftes konnten wir über 1000kg Äpfel bei der Fa. Häussermann abliefern. Nach mehreren Ernteeinsätzen muss im Spätherbst noch Schnittgut zerkleinert, ggfs. gebündelt und zum Häkselplatz gebracht werden. Trotzdem bleibt noch reichlich Totholz auf dem Gütle zurück, sodass holzbewohnende Insekten Habitate finden. Wir versuchen, die Biodiversität auch dadurch zu fördern, dass wir künstliche Nistmöglichkeiten für diverse Insekten und Vögel anbieten. Die Wiesenflächen sollen sich in Richtung auf magere Blühwiesen entwickeln.

Obstblüte auf dem BUND-Gütle im Frühjahr 2018

Feines von Reutlinger Streuobstwiesen

Am Sonntag, dem 16.11.2014, feierte die Initiative "Feines von Reutlinger Streuobstwiesen" den 15. Geburtstag in der Pomologie. Vertreter der beteiligten Verbände, der Kelterei und der Stadt Reutlingen pflanzten dort deshalb gemeinsam einen Birnbaum der Sorte "Gute Luise".



Gleichzeitig konnten sich die drei bisherigen Projektleiter (Theo Dittmar, Barbara Zeppenfeld und Elke Steinbrunn) über die bestandene Prüfung als "Streuobstpädagogen" freuen. Frau Häußermann von der Saftkelterei und Reinhard Braxmaier, der Reutlinger Umweltbeauftragte und Initiator des Streuobstförderprojektes, überreichten die Urkunden.



Der BUND Reutlingen ist seit diesem Jahr mit "eigenem Saft" vom Gütle auch direkt beteiligt und gratuliert ganz herzlich.



Näheres über den Reutlinger Bio-Saft gibt es hier: http://www.reutlinger-bio-apfelsaft.de/

Das Reutlinger Streuobstwiesenprojekt hat der Umweltreferent der Stadt Reutlingen initiiert. Die traditionelle, naturnahe Bewirtschaftung der Streuobstwiesen sollte durch die Vermarktung von Apfelsaft und anderen Produkten wieder rentabel gemacht und so langfristig gesichert werden. Von Beginn an war der BUND-Kreisverband Reutlingen an der Bildung eines Runden Tisches beteiligt. Eingeladen von der Stadt Reutlingen trafen sich die Akteure im Januar 1999 zum ersten Mal. Naturschutzvereine, Landwirte, Behörden, Getränkehändler und eine Fruchtkelterei bündelten Wissen, Ideen und Engagement für die Kulturlandschaft Streuobst.
Es entstand das Gemeinschaftsprojekt "Feines von Reutlinger Streuobstwiesen".

Die Projektleitung und Moderation des Runden Tisches liegt von Beginn an beim BUND. mehr ...

Schüler übernehmen Baumpatenschaften

Das Reutlinger Apfelpaten-Projekt in Kooperation mit der Initiative „Feines von Reutlinger Streuobstwiesen“

Reutlingen liegt umgeben von vielen Streuobstwiesen und Gärten. Apfelanbau hat hier eine lange Tradition: Eduard Lucas gründete 1859/60 die Lehranstalt für Gartenbau, Obstkultur und Pomologie und förderte damit auch den heimischen Obstanbau. Inzwischen geht die Bewirtschaftung der Wiesen immer mehr zurück. Wir wollen diese Tradition weiter pflegen und bewahren. Dazu brauchen wir Helfer und Förderer.
Die Stabsstelle Bürgerengagement, das Umweltamt und die Umweltpaten der Stadt Reutlingen engagieren sich gemeinsam mit den Organisatoren von „Feines von Reutlinger Streuobstwiesen“ für das Projekt „Apfelpaten“.  Unser Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen durch Patenschaften für Bäume oder Wiesen ihre direkte Umwelt näher zu bringen und diese durch die Pflege und Ernte nachhaltig sinnlich erfahrbar zu machen. 

Eine Patenschaft kann unterschiedlich gestaltet werden:

 - ganzjährig:
Eine Gruppe kümmern sich um Jungbäume, pflegt die Wiese und erntet die Äpfel. Auf Wunsch könnten wir eine Tafel anbringen, auf der über die Patenschaft informiert und die Gruppe vorgestellt wird.
Bäume können auch direkt auf dem Schulgelände gepflanzt werden, wenn es einen geeigneten Standort gibt. Das hat den Vorteil, dass sich verschiedene Klassenstufen an diesem Projekt beteiligen können.

- saisonal
a) Eine Gruppe ist an einer Baumpflanzaktion beteiligt. Die Bäume werden finanziert. Man erfährt etwas über Sinn und Zweck von Streuobstwiesen. Diese Aktion findet im Frühjahr, meist im März, statt.
b) Eine Gruppe übernimmt den Ernteeinsatz auf einer Wiese oder in einem Garten. Die Äpfel werden zu Kelterei gebracht (bei Bedarf unter Mithilfe  )der Initiative „Feines von Reutlinger Streuobstwiesen“. Gegen einen geringen Kostenbeitrag erhält man den Saft zum eigene Verzehr oder Verkauf.  Diese Aktion findet im Spätsommer/ Frühherbst statt.

Weitere Möglichkeiten:

a)     Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren können ein Naturtagebuch anfertigen. Sie entdecken ein Stück Natur und halten Erlebnisse und Veränderungen fest.

b)     Für den naturwissenschaftlichen Unterricht kann eine Produktionskette vom Apfel bis zum fertigen Saft dokumentiert werden. Die Schulklasse begleitet nach der Apfelernte die Äpfel zur Kelterei und bekommt eine Führung durch die Produktionshalle. Dort sieht man, wie Saft hergestellt wird und am Schluss erhalten alle „ihren“ Saft zum Mitnehmen.

Macht das nicht alles viel Arbeit ? Nein! Aber viel Spaß und Genuss! Und wir tragen damit zum Erhalt unserer Streuobstwiesen bei.

Bei allen Aktionen erhalten Sie bei Bedarf unsere Hilfe und Unterstützung, auch Material. Wir suchen nach geeigneten Wiesen oder Gärten in der Umgebung, s.d. möglichst lange Anfahrtswege vermieden werden. Gepresst wird der Saft in Oferdingen bei der Firma Häussermann.

Ansprechpartner sind:

Elke Steinbrunn

Projektleitung
Feines von Reutlinger Streuobstwiesen
Telefon 07121-336870
elke.steinbrunn@gmx.de

Reinhard Braxmaier
Umweltschutzbeauftragter
Tel. 07121/303-2644
Reinhard.Braxmaier@reutlingen.de
   

Anke Bächtiger
Stabsstelle Bürgerengagement
Tel. 07121/303-5771
Anke.Baechtiger@reutlingen.de

Quelle: http://www.bund-reutlingen.de/themen_und_projekte/streuobst/