Streuobst

Unser BUND-Gütle

Die Ernte wird eingefahren Die Ernte wird eingefahren. Bild: Ira Wallet

Seit dem Jahr 2014 bewirtschaften wir das "BUND-Gütle" im Außenbereich von Orschel-Hagen. An den über 40 Bäumen (Äpfel, Kirschen, Zwetschgen, Walnuss, Birnen, jeweils eine Mirabelle, Sauerkirsche, Mispel) gibt es viel zu tun.
Im Spätwinter werden bei mehreren Arbeitseinsätzen Bäume geschnitten, abgestorbene Bäume "umgelegt" und junge Bäume nachgepflanzt. Die Hangfläche wird im Juni und im November von den Schafen beweidet.
Erstmals im Jahre 2023 wagten wir ein „Experiment“ und führten die Sommermahd mit der Sense durch. Alle Beteiligten waren Anfänger an der Sense, dafür haben wir uns wacker geschlagen: An insgesamt fünf Terminen arbeiteten wir uns mit bis zu fünf Sensen, einer Akku-Motorsense und drei Rechen durchs hochstehende Gras. Die Ränder und die blütenreichsten Teilflächen lassen wir für die tierischen Bewohner unserer Wiesen stehen. Gemäß den naturschutzfachlichen Empfehlungen zur Förderung überwinternder Insektenstadien bleiben sie bis ins nächste Jahr unverändert.
Dank unseres Regenfasses an der Hütte, können Jungbäume bewässert werden. Im Herbst ernten wir die Äpfel, wobei die Ernte von Jahr zu Jahr unterschiedlich ausfällt. Die guten Bio-Äpfel bringen wir zur Safterei Häussermann; der Erlös fließt in unsere Kasse. Darüber hinaus sammeln wir die Äpfel, die für die Safterei ungeeignet sind (vor allem angeschlagenes Fallobst), zum privaten Verbrauch der fleißigen Helfer.

 (BUND KV Reutlingen)

Im Mai 2019 haben Joachim Reidelbach und Michael Meier alle Mitglieder eingeladen, um die Pflanzenvielfalt (ca. 80 Arten!) und die Tagfalter auf dem Obstbaumgrundstück des BUND vorzuzeigen.
Während man auf dem Gütle und angrenzenden Flächen ca. 80 Blütenpflanzen findet (der echte Löwenzahn und die Kuhblume, der Wiesen- und der Waldstorchschnabel, drei Arten Hahnenfuß, Wiesensalbei,Glatthafer,....) sah es mit der Insektenvielfalt eher mau aus. Obwohl es sich hier um extensiv gemähte und/ oder beweidete Flächen handelt, wurden neben den eher unbeliebten Arten Gespinstmotte und Frostspanner nur ungefähr sieben Tagfalterarten gesichtet. Auch Käfer und "Heuhüpfer" (d. h. Kurzfühlerheuschrecken, früher auf vielen Wiesen und Weiden auf Schritt und Tritt zu finden) zeigten sich nur wenige. Diese geringe Vielfalt und Anzahl kann genauso wie die Frostschäden an Apfel-und an Walnussbäumen des Grundstücks am Spätfrost liegen - oder/ und es entspricht dem vielerorts beobachteten Trend: www.bund-rvso.de/insektensterben-offener-brief.html oder unter www.sciencemag.org/news/2017/05/where-have-all-insects-gone

Zum Tod von Theo Dittmar:

Im September 2022 verstarb unser Mitstreiter, Freund und ausgewiesener Streuobstkenner Theo Dittmar nach langer, schwerer Krankheit. Wir haben ihm und seinem unermüdlichen Einsatz über alle die Jahrzehnte sehr viel zu verdanken. In den letzten acht Jahren organisierte und prägte er besonders die Arbeit auf dem BUND-Gütle. Er brachte nicht nur seine Zeit und Arbeitskraft, sondern auch sein großes Wissen, jahrzehntelange Erfahrung sowie seine Werkzeuge und Geräte ein. Wir werden seine stets freundliche, hilfsbereite und besonnene Persönlichkeit sehr vermissen. Nicht zuletzt ihm zu Ehren wollen wir die biologische Bewirtschaftung des Gütles fortsetzen und versuchen, es in seinem Sinne zu erhalten. Auch beim Warentauschtag und vielen anderen Aktionen wie den Infoständen zum Apfelsaftprojekt „Feines von Reutlinger Streuobstwiesen“, zum „Tag der Artenvielfalt“ oder auf der „GardenLife“ wird uns seine tatkräftige Hilfe fehlen.

 

Feines von Reutlinger Streuobstwiesen

Das Reutlinger Streuobstwiesenprojekt hat der Umweltreferent der Stadt Reutlingen, Reinhard Braxmaier, initiiert. Die traditionelle, naturnahe Bewirtschaftung der Streuobstwiesen sollte durch die Vermarktung von Apfelsaft und anderen Produkten wieder rentabel gemacht und so langfristig gesichert werden. Von Beginn an war der BUND-Kreisverband Reutlingen an der Bildung eines Runden Tisches beteiligt. Eingeladen von der Stadt Reutlingen trafen sich die Akteure im Januar 1999 zum ersten Mal. Naturschutzvereine, Landwirte, Behörden, Getränkehändler und eine Fruchtkelterei bündelten Wissen, Ideen und Engagement für die Kulturlandschaft Streuobst.

Es entstand das Gemeinschaftsprojekt "Feines von Reutlinger Streuobstwiesen". Näheres über den Reutlinger Bio-Saft gibt es hier: http://www.reutlinger-bio-apfelsaft.de/.

Homepage für das Apfelsaftprojekt der Stadt Reutlingen: "Feines aus Reutlinger Streuobstwiesen"

http://www.reutlinger-bio-apfelsaft.de